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2. August 2013

München.

Die neonazistische Kundgebung in der Innenstadt. Foto: Tim Karlson
Die neonazistische Kundgebung in der Innenstadt. Foto: Tim Karlson
Vor dem Richard-Strauss-Brunnen in  der Münchner Fußgängerzone versammeln sich 15 Neonazis aus dem Spektrum des neonazistischen Kameradschaftsdachverbands „Freies Netz Süd“ (FNS) zu einer Kundgebung unter dem Motto „Polizeilichen Medienermittlern die Lizenz entziehen!„. Offenbar richtet sich die Aktion gegen den neuen Münchner Polizeipräsidenten.

Die Versammlung ist von 18.00 bis 19.30 Uhr angemeldet, wird aber nur bis um 19.15 Uhr abgehalten. Zu Beginn hält sich Thomas Schatt (München), ehemaliges Mitglied der rechtsterroristischen „Kameradschaft Süd“, unter den Gegendemonstrant_innen auf, wird allerdings von der Polizei hinter die Gitter des Kundgebungsplatzes gebracht. Dort fängt er an, mit Straßenkreide „Polizei und Antifa“ auf den Boden zu schreiben, eine Fortsetzung wird jedoch von Polizeibeamt_innen unterbunden.

Als Lautsprecherwagen dient ein silberner Opel mit Münchner Kennzeichen,  auf den die Neonazis mehrere Lautsprecher gestellt haben. Die Teilnehmenden zeigen die Transparente „…das System ist am Ende! Tragt dieses korrupte System endlich zu Grabe!„, „Widerstand Jetzt Repressionen stoppen – Polizeistaat auflösen!!“ (Schreibweise im Original) und „Polizeigewalt stoppen – Kampf dem System„, sowie eine schwarz-weiß-rote Fahne. Alle Transparent sind mit der Adresse der Homepage des Kameradschaftsdachverbands „Freies Netz Süd“ unterschrieben.

Die Kundgebungsrednerin Vanessa Becker. Foto: Tim Karlson
Die Kundgebungsrednerin Vanessa Becker. Foto: Tim Karlson
Walter Strohmeier (Viechtach), Karl-Heinz Statzberger (Markt Schwaben), Vanessa Becker (München) und Daniel Thönnessen (ebenfalls München) halten die Reden.

Strohmeier spricht von den „Delikte[n] der Migrationshintergründler„, die „natürlich genau so vielfältig, wie die Länder aus denen sie stammen“ seien und von „jenem Tage, an dem das deutsche Volk die fettgefressenen Politbonzen, die pressegeilen Polizeichefs und andere demokratische Heuchler aus ihren Ämtern ins Exil verjagt„.

Thönnessen zieht Parallelen zwischen der Behandlung von „jungen Deutschen“ (gemeint sind wohl Neonazis) in Dortmund und München. Der als Rechtsterrorist verurteilte Karl-Heinz Statzberger lässt sich über die „Antifa“ aus, die „Telekomautos“ anzünden würde und bekräftigt für die umstehenden Neonazis: „trotz Razzia sind wir da„. Zwischen den Reden werden einschlägige Musiktitel gespielt. Ein Passant zeigt beim Vorbeigehen an der Nazikundgebung den sogenannten „Kühnen-Gruß“.

Unter den anwesenden Neonazis ist auch Florian G., der ein Transparent des FNS hält. Am Tag zuvor war G. noch als Ordner bei einer Kundgebung der rechtspopulistischen Splitterpartei „Die Freiheit“ auf dem Münchner Stachus eingesetzt. Anschließend war er von der Polizei wegen Verstoßes gegen den §86a StGB („Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“) festgenommen worden.

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