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28. April 2012

Burgkirchen a. d. Alz (Lkr. Altötting). Der „Freies Netz Süd“-Führungskader Martin Wiese (Reichersdorf) hat kurzfristig versucht, in der oberbayerischen Gemeinde einen Infostand für die neonazistische Kampagne zum 1. Mai genehmigt zu bekommen. Als Wiese scheitert, meldet er beim Landratsamt eine „stationäre Demonstration“ unter dem Motto „Zeitarbeit stoppen – gerechter Lohn für harte Arbeit!!!“ von 9.30 bis 13.30 Uhr neben der Bushaltestelle vor dem Bürgerzentrum an.

Karl-Heinz Statzberger (vorne) leitet mit Roy Aßmus (r.) zusammen die Kundgebung.  Foto: Robert Andreasch
Karl-Heinz Statzberger (vorne) leitet mit Roy Aßmus (r.) zusammen die Kundgebung. Foto: Robert Andreasch
Die Neonazis bewerben ihre Aktion nicht öffentlich und hoffen offensichtlich darauf, dass es zu keinen Gegenprotesten kommt. Ein Irrtum: Aufgrund antifaschistischer Wachsamkeit ist die Neonaziveranstaltung noch am Donnerstag bekanntgeworden und eine Gegenveranstaltung auf dem Max-Planck-Platz angemeldet worden. Über 150 Bürger_innen und Antifas folgen um 9.30 Uhr dem Aufruf des „Aktionsbündnis für Demokratie und Toleranz“: Nein zu Nazis!

Aktivist_innen des 'Nationalen Bündnis Niederbayern.  Foto: Robert Andreasch
Aktivist_innen des ‚Nationalen Bündnis Niederbayern. Foto: Robert Andreasch
Erst nach 10.00 Uhr erscheinen insgesamt 19 Neonazis, darunter Aktivist_innen des „Nationalen Bündnis Niederbayern“ (NBN) und der „Kameradschaft Mühldorf“/“Wehrtroopers“. Anmelder Wiese taucht gar nicht auf, vor Ort bestimmen stattdessen als Versammlungsleiter und Redner Roy Aßmus (Teising) und Karl-Heinz Statzberger (Markt Schwaben), der mit Lautsprecheranlage und Privat-PKW zur Kundgebung kommt.

Statzberger trägt das NS-verherrlichende „Frontstadt München“-T-Shirt. Auf dem Rücken ist ein Foto einer Vereidigung der SS vor der Münchner Feldherrnhalle zusammen mit der Parole „Wir schwören Treue bis zum letzten Atemzug“ aufgedruckt. Ein anderer Neonazi trägt das alte JN-Bayern-T-Shirt, dessen Rückenmotiv aus einem NSDAP-Wahlplakat und einem Adolf-Hitler-Zitat über die Arbeit besteht.

Die Neonazis versuchen erfolglos, einige wenige „Zeitarbeit ist Sklaverei“-flyer zu verteilen und verkleben im Ort einige 1.Mai-Hof-Aufkleber. Versammlungsleiter Aßmus droht in seiner nur wenige Minuten dauernden Ansprache den Gegendemonstrant_innen mehr oder weniger unverhohlen mit einem Angriff am ersten Mai, sinngemäß sagt er „Wir sehen uns wieder in Hof, vielleicht ja auch bei der An- oder Abfahrt“.

Kurz vor elf packen die Neonazis wieder zusammen. Einige von ihnen treffen sich im Anschluß auf dem Hof des NPD-Funktionärs Johann Unterstaller.

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